Die Pancreatic Cancer Unit (PCU) des Comprehensive Cancer Center (CCC) der MedUni Wien/AKH Wien wird von Martin Schindl, Universitätsklinik für Chirurgie, und Gerald Prager, Universitätsklinik für Innere Mendizin I, beide MedUni Wien und AKH Wien, geleitet. Sie weisen auf den Welt-Pankreastumortag 2017 diesen Donnerstag hin.
Jeden Monat erkranken ca. 120 Menschen in Österreich an einem Pankreaskarzinom und fast gleich viele versterben daran. Dies liegt einerseits an der späten Diagnostik, andererseits an der aggressiven Biologie des Tumors, die sich nur schwer durch Therapien beeinflussen lässt. Somit stellt das Pankreaskarzinom bereits die dritt-häufigste Krebstodesursache dar, obwohl diese Erkrankung nur 4 Prozent aller neu diagnostizierten Krebserkrankungen ausmacht. Die Häufigkeit ist dabei in den letzten Jahren nach wie vor zunehmend (+50 Prozent in 20 Jahren). Neue Errungenschaften in der chirurgischen und medikamentösen Therapie haben zwar die Behandlungsmöglichkeiten verbessert, jedoch konnte dies die 5-Jahresüberlebenswahrscheinlichkeit nur geringfügig verbessern.
Die PCU-CCC-Wien fordert daher:
1. Aufmerksamkeit auf Symptome, die auf diese Erkrankung hindeutenwie Gelbsucht oder fortbestehende Oberbauch- oder Rückenschmerzen.
2. Rasche klinische, laborchemische und bildgebende Diagnostik - bei hochgradigem Krebsverdacht kurzfristige Computertomographie innerhalb von 10 Werktagen.
3. Rasche Termine zur Bestätigung der Diagnose mittels Biopsie an einem spezialisierten Zentrum.
4. Baldige Einleitung einer adäquaten Behandlung – medikamentöse Therapie (Chemotherapie) oder Operation, in Abhängigkeit vom Erkrankungsstadium: Therapieeinleitung bzw. Operation innerhalb von 4 Wochen nach Erstbesuch in einer Spezialambulanz.
5. Verständliche Information der Betroffenen und Angehörigen über Diagnose und geplante Behandlungsmaßnahmen
6. Unterstützung durch Schmerztherapie, Ernährungsberatung und psychologische Betreuung an einem spezialisierten Zentrum.