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Im Spannungsfeld zwischen Grundlagenforschung und Klinik

Die Prozesse, die zur Metastasierung beim Pankreaskarzinom führen, sind Fragestellungen von großer klinischer Wichtigkeit und stellen damit ein klassisches translationales Forschungsgebiet dar. Die klinische Relevanz ihrer Arbeit ist es auch, die Paola Martinelli, Grundlagenwissenschafterin am Institut für Krebsforschung der MedUni Wien und Mitglied des Comprehensive Cancer Center (CCC) der MedUni Wien/AKH Wien, besonders reizt. Daher ist das CCC mit seinem translationalen Forschungsschwerpunkt, der eine gute Vernetzung ermöglicht, für sie äußerst attraktiv.

Bevor Martinelli als Gruppenleiterin an das Institut für Krebsforschung berufen wurde, war sie als Post-Doc am Centro Nacional de Investigaciones Oncológicas (Madrid/Spanien) tätig. Dort begann sie mit der Forschungsarbeit am Pankreaskarzinom, die sie nun in Wien fortführt und erweitert. Martinelli: „An der MedUni Wien habe ich die Chance, meinen wissenschaftlichen Schwerpunkt auszubauen und die Freiheit, meine eigenen Forschungsfragen zu entwickeln und zu verfolgen.“ Da sie vor allem an klinisch relevanten Fragestellungen interessiert ist, ist das CCC mit seinen Netzwerkangeboten für sie besonders interessant: Es ermöglicht und fördert unter anderem die Vernetzung mit den ÄrztInnen, die sich auf die Therapie des Pankreaskarzinoms spezialisiert haben. Martinelli: „Im gemeinsamen Dialog finden wir heraus, welche klinische Problemstellung mit der vorhandenen Expertise und den verfügbaren Modellen angegangen werden können.“

Martinellis bislang wichtigstes Forschungsprojekt, ihre Studie zu GATA6, ist ein typisches Beispiel dafür, wie man klinische Fragestellungen mit Hilfe eines experimentellen Modells lösen kann. Die Arbeit zeigt, dass GATA6 ein prädiktiver Biomarker für das Ausmaß sein könnte, in dem bestimmte PatientInnen auf die (Chemo)Therapie mit 5-Fluorouracil ansprechen. GATA6 könnte somit die Therapiewahl entscheidend unterstützen.

Martinelli und ihr Team prüfen diese Ergebnisse in einer retrospektiven Analyse. Dabei messen die ForscherInnen die GATA6-Werte der PatientInnen und vergleichen sie mit den Behandlungsergebnissen, wie etwa die rückfallfreie Überlebensdauer, das Ausmaß der Metastasierung zum Todeszeitpunkt oder den Tumorgrad.
„Auch hier profitieren wir vom CCC und der Zusammenarbeit mit der Klinik: Wir können die PatientInnendaten, die am AKH Wien gesammelt werden, nutzen“ so Martinelli.

Die Zukunft liegt in der Interaktion zwischen den ForscherInnen
Die junge Grundlagenforscherin ist überzeugt, dass die Interaktion zwischen GrundlagenforscherInnen und klinisch tätigen WissenschafterInnen der Schlüssel für den Fortschritt in der onkologischen Forschung ist. Deshalb hält sie auch das CCC-TRIO Symposium, das Anfang April stattfindet, für eine große Chance für die onkologische Community der MedUni Wien sowie anderer Forschungseinrichtungen in Österreich. Martinelli: „Hier werden geballt an zwei Tagen alle KrebsforscherInnen zusammentreffen und sich konkret über ihre Projekte und Ideen unterhalten können. Das ist eine wunderbare Gelegenheit, die eigene Arbeit voranzutreiben.“

CV Paola Martinelli
CCC-TRIO