Maria Sibilia, Leiterin des Instituts für Krebsforschung der MedUni Wien, ist am europaweiten Projekt „Targeting the metabolism-immune system connections in Cancer“ (META-CAN) beteiligt. Das ist eine innovatives Trainingsnetzwerk (ITN), das von der Europäischen Kommission finanziert wird. Im Rahmen des ITN wird der Zusammenhang zwischen Krebs, Metabolismus und Immunsystem erforscht. Für die nächsten vier Jahre werden 15 JungwissenschafterInnen in Metabolismus, Immunität und Krebs, verteilt an den beteiligten Institutionen, angestellt und ausgebildet. Zwei von ihnen werden ihren Platz am Institut für Krebsforschung an der Medizinischen Universität Wien erhalten.
„Als Supervisoren haben wir die Chance junge Forscher und Forscherinnen mit herausragenden Fähigkeiten für unseren Standort zu interessieren und ihnen eine hochgradige Ausbildung anzubieten. Diese Ausbildung bildet den Schlüssel für ihre weitere Karriere“, betont Maria Sibilia, „außerdem ermöglicht die Teilnahme an einem ITN den beteiligten Personen einen besseren Überblick zu einem bestimmten Thema. Und auch die MedUni profitiert: die Beteiligung am ITN verhilft dem Institut für Krebsforschung und damit auch der MedUni Wien zu einer verbesserten Sichtbarkeit auf Europaebene.“ Die Koordination und Leitung des ITN liegt bei Cristina Muñoz-Pinedo, vom Bellvitge Biomedical Research Institute (IDIBELL) in Barcelona, Spanien.
Auf Forschungsebene wird das Netzwerk untersuchen, wie Nährstoffe und Sauerstoffmangel das Zusammenspiel von Tumor und Immunsystem reguliert und inwiefern diese Kommunikation wiederum beeinflusst wird von Onkogenen, Stoffwechselregulatoren und eingesetzten bzw. potentiellen Medikamenten, die den Stoffwechsel anvisieren. „Es soll erforscht werden, wie der Stoffwechsel Tumorzellen beeinflussen kann und Anti-Krebs-Immunreaktionen einen potentiellen, therapeutischen Interventionspunkt darstellen, der ausgenutzt werden kann, um neue Therapien und neue Diagnose- und Prognosemarker zu entwickeln“, erläutert Maria Sibilia
Das ITN META-CAN bringt 10 Forschungszentren oder Biomedizin-Unternehmen aus 6 verschiedenen Ländern (Spanien, Frankreich, Niederlande, Belgien, Israel und Österreich) zusammen und bietet somit den Boden für ein ausgedehntes Netzwerk an Kollaborationen. Nach vier Jahren des Programms ist zu erwarten, dass sich die 15 TeilnehmerInnen mit Leichtigkeit zwischen dem akademischen, industriellen und klinischen Sektor bewegen können und die wissenschaftlichen sowie ergänzenden Fähigkeiten haben, um Forschungsergebnisse in kommerzielle und klinische Anwendung zu übertragen.
Über das Marie Sklodowska-Curie-Förderungsprogramm
Marie Sklodowska-Curie-Förderungsprogramme sind sehr kompetitiv: lediglich 7 Prozent der Anträge werden gefördert. Das Marie Sklodowska-Curie-Förderungsprogramms (MSCA) bieten Grants für alle Stationen einer Forschungskarriere und fördert transnationale, bereichsübergreifende und interdisziplinäre Mobilität. Das MSCA ermöglicht forschungsorientierten Organisationen (Universitäten, Forschungszentren und Unternehmen), ausländische Talente aufzunehmen und strategische Partnerschaften mit führenden Institutionen weltweit zu bilden. Das MSCA zielt darauf ab, Forscher und Forscherinnen mit den notwendigen Fähigkeiten und internationaler Erfahrung für eine erfolgreiche Karriere auszustatten, sei es nun im privaten oder im öffentlichen Sektor.
Über Maria Sibilia
Maria Sibilia leitet seit 2010 das Institut für Krebsforschung an der Universitätsklinik für Innere Medizin I der MedUni Wien, sie ist stellvertretende Leiterin des Comprehensive Cancer Centers (CCC) Vienna und zählt zu den renommiertesten MolekularbiologInnen weltweit. Aus diesem Grund wurde sie 2012 von der European Molecular Biology Organisation (EMBO) zum Mitglied gewählt. Maria Sibilia ist auch korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften und erhielt 2013 den Preis der Stadt Wien für medizinische Wissenschaften. 2016 erhielt sie einen hoch-kompetitiven und hochdotierten Advanced Investigator ERC Grant für ihr Projekt, das sich um Immunmodulation des angeborenen Immunsystems zur Krebsbekämpfung dreht.
Maria Sibilia studierte Biologie an der Universität von Pavia, spezialisierte sich bereits im Doktoratsstudium auf Genetik und Molekularbiologie, wechselte danach nach Wien und wurde Assistenzprofessorin der Abteilung für Dermatologie, 2007 Professorin für zelluläre und molekulare Tumorbiologie. Schwerpunkte ihrer Forschung und ihrer Interessen sind Mausgenetik und -embryologie, Tumorbiologie und -immunologie sowie angeborene Immunabwehr.