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Occursus für Leitlinien zum Symptomanagement bei KrebspatientInnen

Die Diagnose und die Behandlung von Krebserkrankungen werden häufig von belastenden Nebenwirkungen begleitet, die nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen verringern, sondern auch zu einem vorzeitigen Therapieabbruch führen können. Die Symptome können aber durch ein umfassendes Symptommanagement verzögert, reduziert oder sogar vermieden werden. Vor diesem Hintergrund wurden in einer Kooperation zwischen dem Institut für Pflegewissenschaft der Universität Wien und dem Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien – Medizinischer Universitätscampus (AKH Wien) evidenzbasierte, settingspezifische Leitlinien entwickelt, die mit dem Occursus Anerkennungspreis der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie (OeGHO) ausgezeichnet wurden.

Die häufigsten Nebenwirkungen in der Behandlung onkologischer Erkrankungen sind Fatigue, Haarausfall, veränderter Geschmackssinn, vermindertes sexuelles Verlangen und periphere Neuropathie sowie Niedergeschlagenheit, Sorgen und Zukunftsangst.
Derzeit existieren jedoch noch nicht für alle diese stark belastenden Symptome Leitlinien, die einen systematischen, evidenzbasierten Umgang mit ihnen ermöglichen. Selbst wenn bereits Leitlinien bestehen, können diese nicht in jedem Setting angewendet werden.

Die Projektpartner entwickelten daher eine settingspezifische Leitlinie, die evidenzbasierte und praxistaugliche Empfehlungen zum (Selbst-) Management, also zur Erkennung, Einschätzung, Vermeidung, Behandlung und Evaluierung der Symptome umfasst. Die konkreten, praxisbezogenen, präventiven und kurativen Strategien der Leitlinie fördern nicht nur die Kommunikation mit den PatientInnen sondern auch die innerhalb des Behandlungsteams.
Die ExpertInnengruppe, die unter der Leitung von Hanna Mayer - Vorständin des Instituts für Pflegewissenschaft und Koordinatorin der Plattform Oncological Nursing Research (CCC-ONR) des Comprehensive Cancer Center (CCC) der MedUni Wien/AKH Wien - tätig war, bestand aus drei PflegewissenschafterInnen der Universität Wien und sieben Pflegenden der internen Onkologiefachgruppe des AKH Wiens, die alle auch Mitglieder des CCC sind.

Über Occursus
Der Occursus Preis der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie (OeGHO) prämiert bestehende Projekte oder Projektideen, die die Verbesserung der Kommunikation mit KrebspatientInnen fördern.
Der Occursus wurde 2018 zum dritten Mal vergeben wobei drei Projekte (Anerkennungspreis) und eine Projektidee (Förderpreis) ausgezeichnet wurden.

Neben dem Team der PflegewissenschafterInnen und der ExpertInnen der Onkologiefachgruppe des AKH Wien erhielten der Verein PAN-Austria - Verein für Jugendliche und junge Erwachsene mit onkologischen Erkrankungen für seine Arbeit und das eSMART Studienteam der MedUni Wien für seine telemedizinische Studie je einen Anerkennungspreis. Der Förderpreis ging an die Österreichische Kinder-Krebs-Hilfe für das Projekt „Talking in Symbols“, ein Kommunikationstool, das Sprach und Kulturbarrieren im Klinikalltag überwinden soll.