(Wien, 16-11-2023) Richard Pötter, früherer Leiter und emeritierter Professor der Universitätsklinik für Radioonkologie und Pionier in der Brachytherapie, erhielt die Ehrenmitgliedschaft des American College of Radiology (ACR) in Washington DC als Fellow of ACR (FACR). Diese Auszeichnung wird für außergewöhnliche Leistungen in der Radiologie verliehen.
Richard Pötter ist international bekannt für seine Arbeit auf dem Gebiet der Behandlung von gynäkologischen Krebserkrankungen, insbesondere durch die neuen adaptiven Zielkonzepte für Gebärmutterhalskrebs und die bahnbrechenden EMBRACE-Studien. In diesen wurden und werden die Vorteile der bildgesteuerten adaptiven Brachytherapie bei Gebärmutterhalskrebs wissenschaftlich untersucht.
Sein großes Engagement in der Europäischen Gesellschaft für Strahlentherapie und Onkologie (ESTRO) und seine ehrenamtliche Arbeit in weiteren Organisationen zeigen, wie wichtig die Kooperation mit Expert:innen außerhalb der eigenen Institution ist. Richard Pötter ist Mitglied eines europäischen und internationalen Netzwerks gynäkologischer Expert:innen, das seit 25 Jahren besteht und ursprünglich gemeinsame europäische, amerikanische und internationale Leitlinien für die Behandlung von Gebärmutterhals- und Vaginalkrebs entwickelt hat.
Obwohl er inzwischen im Ruhestand ist, verfolgt Richard Pötter weiterhin seine Forschungsinteressen und setzt sich dafür ein, dass die Ergebnisse des internationalen EMBRACE-Projekts die klinische Praxis weltweit weiter verbessern. Seine Arbeit wird auch in Zukunft die Behandlung von Patient:innen positiv beeinflussen. Die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Richard Pötter fand anlässlich der 100. Jahrestagung des ACR am 7. Mai 2023 statt.
Über Richard Pötter
Richard Pötter leitete von 1993 bis 2016 die Universitätsklinik für Radioonkologie in Wien und baute in dieser Zeit umfassende Möglichkeiten der Strahlentherapie sowie multidisziplinäre Tumorboards auf. Wissenschaftliche Schwerpunkte mit zahlreichen international renommierten interdisziplinären Teams, im „Imaging“ (weltweit erstes MRT in der Strahlentherapie 1998 in Wien) unter anderem mit der Medizinischen Strahlenphysik in der Image Guided Brachytherapie und Teletherapie (Präzisionsradiotherapie). Zahlreiche Habilitationen und später PhDs (Clinical and Experimental Oncology). Regelmäßige internationale Fellows und gynäkologische Hands-on Workshops in Wien und international. Er initiierte und leitete die interdisziplinäre „Vienna International Summer School of Oncology“ (VSSO) für Medizinstudierende aus aller Welt. 470 peer reviewed Publikationen und mehr als 50 Buchbeiträge, Editor von 3 Büchern zur Brachytherapie und vieler Artikel. Aktiver Teacher in der „ESTRO School“ und von 2006 - 2016 Leiter der European postgraduate School for Radiotherapy and Oncology („ESTRO School“). Zahlreiche internationale Preise und Ehrenmitgliedschaften.