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CD-Labor für patient:innenzentrierte Brustbildgebung eröffnet - Forschung soll Brustkrebsdiagnostik sanfter, sicherer und smarter machen

Medizinische Universität Wien/APA-Fotoservice/Hollunder
Brustkrebs, die mit Abstand häufigste Krebserkrankung bei Frauen, ist umso
besser therapierbar, je früher er erkannt wird. Im neu eröffneten Christian Doppler Labor für
patient:innenzentrierte Brustbildgebung der MedUni Wien beschäftigen sich Forscher:innen mit
der Entwicklung und Anwendung von Diagnosetools, die nicht nur präziser sind als derzeitige
Methoden, sondern auch angenehmer für die Patient:innen. Damit soll die Akzeptanz der
mitunter lebensrettenden Vorsorgeuntersuchungen weiter erhöht werden.

Bei ihrer Arbeit legen die Forscher:innen unter der Leitung von Pascal Baltzer,
Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin der MedUni Wien, das Hauptaugenmerk
auf die Entwicklung und Anwendung von Triple-S-Brustbildgebung: Soft, safe, smart, also
sanft, sicher und intelligent sollen die technologischen Innovationen sein, die das Team in
den nächsten Jahren erforscht. So soll die Mammographie, eine der Hauptmethoden zur
Erkennung von Brustkrebs, durch die Anwendung von AI (Artificial Intelligence) noch
verlässlicher werden. Um Untersuchungen der Brust mittels Magnetresonanztomographie
(MRT) angenehmer zu gestalten, soll eine tragbare Brustspule entwickelt werden. Damit kann
das Verfahren statt wie derzeit in Bauch- künftig in Rückenlage durchgeführt werden, was für
die Patient:innen wesentlich angenehmer ist. Gleichzeitig wird daran gearbeitet, den Einsatz
von Kontrastmitteln bei beiden Methoden zu optimieren bzw. zu reduzieren.
„Brustbildgebung soll möglichst schonend für die Patient:innen sein, individuell an sie
angepasst werden können und dabei höchst präzise Ergebnisse liefern“, fasst CD-Labor-
Leiter Pascal Baltzer das Ziel der neuen Forschungseinrichtung zusammen, die von den
Unternehmen Siemens Healthcare Diagnostics GmbH, Bracco Imaging S.p.A., ALSIX GmbH, b-rayZ AG sowie der öffentlichen Hand finanziert wird.

Arbeits- und Wirtschaftsministerium fördert Zusammenarbeit von Wissenschaft und
Unternehmen

Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher betont die gesellschaftliche Bedeutung des
Forschungsgegenstandes: „Die Brustkrebs-Früherkennung leistet einen wichtigen Beitrag zur
Gesundheitsvorsorge. Die Teilnahme am Screeningprogramm zu erhöhen ist daher ein
wichtiges Ziel. Dieses CD-Labor setzt dafür auf die Erforschung neuer,
patientenfreundlicherer Technologien ebenso wie auf die Untersuchung
gesundheitsökonomischer Aspekte. Davon profitieren die Patientinnen und Patienten, der
Forschungsstandort Österreich sowie die Unternehmenspartner.“

Als Firmenpartner konnten renommierte Unternehmen gewonnen werden, darunter Siemens
Healthineers. Joachim Bogner, Geschäftsführer Siemens Healthcare Diagnostics GmbH,
betonte bei der Eröffnung des CD-Labors für patient:innenzentrierte Brustbildgebung:
„Früherkennung ist für die weitere Prognose bei Brustkrebs entscheidend. Ziel ist es, mehr
Patientinnen zur Vorsorgeuntersuchung zu motivieren. Gemeinsam mit dem Christian
Doppler Labor wollen wir Mehrwert für Patientinnen schaffen, indem wir die
Präzisionsmedizin ausbauen und die Patientenerfahrung verbessern. Seit Jahren gewinnen
wir aus derartig hochrangigen Forschungskooperationen wertvolle Ergebnisse, die direkt in
die Forschung und Entwicklung bei Siemens Healthineers einfließen. Es freut uns, dass wir in
bewährter Manier dieses neue CD-Labor bei der Weiterentwicklung der Brustbildgebung im
Sinne von patientenfreundlich, exakt und nachhaltig unterstützen dürfen.“

Martin Krix (Medical Planning and Management X-ray & Ultrasound, Global Medical &
Regulatory Affairs) stellte die Bedeutung der Firma Bracco Imaging S.p.A. in der Entwicklung
von Kontrastmitteln zur Verbesserung der diagnostischen Genauigkeit biomedizinischer
Bildgebung bei der CD-Labor-Eröffnung vor. Mit der ALSIX GmbH ist ein Spin-off-
Unternehmen von Forscher:innen der MedUni Wien mit an Bord, das sich auf Entwicklung,
Produktion und Vertrieb von maßgeschneiderter Hardware für die
Magnetresonanztomographie spezialisiert hat, wie Geschäftsführer Gerald Pressl
verdeutlichte. Die b-rayZ AG, ein Spin-off des Universitätsspitals Zürich, widmet sich u. a. der
Wissenschaft für eine effizientere, präzisere und nachhaltigere Brustkrebsdiagnostik mittels
AI-Unterstützung, um nicht nur die Untersuchungsergebnisse selbst, sondern auch den
gesamten Workflow der Brustbildgebung zu verbessern, erklärte CEO Cristina Rossi.  

„Im Monat Oktober, der ganz im Zeichen der Awareness für Brustkrebs steht, unterstreicht
die Eröffnung dieses CD-Labors unser Engagement für eine Forschung, die die Versorgung
und Lebensqualität der Patient:innen in den Mittelpunkt stellt. Mit ihrer Arbeit werden die
Wissenschafter:innen dazu beitragen, Bildgebungsverfahren für die Früherkennung
schonender, präziser und effektiver zu machen. Damit wollen wir das Vertrauen in die
Brustkrebsdiagnostik stärken und noch mehr Frauen dazu bringen, die so wichtigen
Untersuchungen in Anspruch zu nehmen. Wir freuen uns, dass uns unsere
Unternehmenspartner und das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft dabei
unterstützen, dieses bedeutsame Ziel zu erreichen“, sagt Michaela Fritz, Vizerektorin für
Forschung und Innovation der Medizinischen Universität Wien.

Über Christian Doppler Labors
In Christian Doppler Labors wird anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf hohem
Niveau betrieben, hervorragende Wissenschafter:innen kooperieren dazu mit innovativen
Unternehmen. Für die Förderung dieser Zusammenarbeit gilt die Christian Doppler
Forschungsgesellschaft international als Best-Practice-Beispiel. Christian Doppler Labors
werden von der öffentlichen Hand und den beteiligten Unternehmen gemeinsam finanziert.
Wichtigster öffentlicher Fördergeber ist das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft.