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Platform for Molecular Diagnostics and Treatment in Oncology

CCC Forschungsplattform
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Die Platform for Molecular Diagnostics and Treatment in Oncology des Comprehensive Cancer Center (CCC) Vienna, ist ein multidisziplinäres Projekt, das die Expertise im Bereich der personalisierten Krebstherapie bündelt.

Ziel sind die Förderung der individualisierten Behandlung von Krebspatient:innen, die Stärkung multidisziplinärer Zusammenarbeit und der Ausbau interdisziplinärer Forschungsprojekte. Die Plattform wird von den drei Disziplinen Pathologie (Klinisches Institut für Pathologie, Leonhard Müllauer), internistische Onkologie (Universitätsklinik für Innere Medizin I, Gerald Prager) und Chirurgie (Universitätsklinik für Chirurgie, Sebastian Schoppmann) partnerschaftlich geleitet.

Personalisierte Medizin

Das Ziel der personalisierten Medizin ist es, maßgeschneiderte Therapiekonzepte für Krebspatient:innen zu entwickeln. Nach der Bestimmung der individuellen Merkmale des Tumors mittels immunhistochemischer und molekularbiologischer Diagnoseverfahren kann eine zielgerichtete Therapie ausgewählt und eingesetzt werden, die genau auf die Eigenschaften dieses Tumors zugeschnitten ist. Maria Sibilia, stellvertretende Leiterin des CCC: „Die personalisierte Medizin ist die Zukunft in der Onkologie. Daher war es uns wichtig, ein Zentrum ins Leben zu rufen, das sich speziell mit individualisierten Behandlungskonzepten auseinandersetzt.“

Mehr Forschung und besseres Casemanagement

Mit der Etablierung der CCC-Platform for Molecular Diagnostics and Treatment in Oncology werden am Comprehensive Cancer Center der MedUni Wien und des AKH Wien bereits vorhandenen Strukturen gebündelt und Kooperationen gestärkt. Damit wird das Konzept der Präzisionsmedizin nun noch effizienter umgesetzt, weil neue diagnostische Verfahren aber auch wissenschaftliche Erkenntnisse schneller in das klinische Management von PatientInnen eingebracht werden können. Ein zentrales Projekt der Plattform, die von den drei Disziplinen Pathologie, internistische Onkologie und Chirurgie partnerschaftlich geleitet wird, ist die Errichtung einer Biobank. Dieses Vorhaben wird unter der Leitung der Universitätsklinik für Chirurgie in Kooperation mit dem klinischen Institut für Pathologie, beide MedUni Wien und AHK Wien, durchgeführt.

Die 3 Säulen der neuen Plattform

Für die klinische Umsetzung des Konzepts der individualisierten Therapie kommt der Pathologie eine entscheidende Rolle zu, da die Ergebnisse der molekularbiologischen Diagnostik die Grundlage für die Wahl der Therapie sind.

Die Auslegung der von der Pathologie gewonnen Ergebnisse wird von der internistischen Onkologie in Kooperation mit dem dafür eingerichteten interdisziplinär besetzten Tumorboard für Präzisionsmedizin durchgeführt. In die Therapieentscheidung fließen neben der molekularen Charakterisierung des Tumors und den klinischen Daten der PatientInnen auch neue wissenschaftliche Erkenntnisse ein.

Um ein optimales Management von Patient:innen gewährleisten zu können, aber auch um klinische und translationale Forschung betreiben zu können, sind die Gewinnung und die Archivierung von Tumorgewebe essenziell. Eine wesentliche Aufgabe, die sich die neue CCC-Plattform gestellt hat, ist die Errichtung einer Biobank. Dieses umfangreiche Projekt umfasst unter anderem auch die Etablierung eines wissenschaftlichen Boards zur Projektbegutachtung.

Personalisierte Medizin: European Society for Medical Oncology (ESMO) veröffentlicht Positionspapier

Die Behandlung von Krebserkrankungen erlebt durch die personalisierte Therapie radikale Veränderungen. In ihrem aktuellen Positionspapier skizziert die European Society for Medical Oncology den aktuellen Stand im klinischen Bereich der individualisierten Medizin und behandelt brennende Themen wie künftige Herausforderungen.

Obwohl die Beschreibung und Interpretation der Krebsgenetik seit mehr als einem Jahrhundert im Mittelpunkt der Krebsforschung steht, wird die Genmedizin in diesem Jahrzehnt jeden Aspekt der Krebsbehandlung tiefgreifend verändern. Bereits jetzt weisen die anekdotenhaften Fälle von Personen, die nicht auf konventionelle Krebstherapie angesprochen hatten, bei denen aber eine umfangreiche Analyse der Genomsequenz ein genetisches Ziel mit bemerkenswertem klinischen Effekt identifizieren konnte, auf einen Zeitpunkt in der nahen Zukunft hin, in dem Analysen des Tumorgenoms routinemäßig zusätzlich zur klinisch-pathologischen Abklärung eines neu diagnostizierten Karzinoms eingesetzt werden. Vorerst generiert die Identifizierung von Genen, die zentral für die Tumorbiologie sind, hoch relevante Daten für die Diagnose, Prognose und Therapie. Diese Information hat ihren Weg bereits in den klinischen Alltag gefunden. Die außerordentliche Geschwindigkeit dieses Wandels wird weiter anhalten. Die neue Ära der personalisierten Medizin wird jeden Aspekt der Krebsbehandlung berühren: von der Patient:innenberatung über die Krebsdiagnose, die Tumorklassifikation und die Behandlung bis zu deren Ergebnis. Dies erfordert eine neue – tiefer gehendere – Ausbildung und Zusammenarbeit von Wissenschafter:innen, Krebsspezialist:innen, Patient:innen und anderen involvierten Personen. Im vorliegenden Positionspapier hält die ESMO den aktuellen Status auf dem Gebiet der personalisierten Krebstherapie fest und behandelt die Themen und Herausforderungen für die onkologische Fachwelt. (Übersetzung des Abstracts „Delivering Precision Medicine in Oncology Today and in Future―The Promise and Challenges of Personalised Cancer Medicine: a position paper by the European Society for Medical Oncology (ESMO)“, Oxford Journals, online Publikation am 20. Juni 2014)

Link zu den Oxford Journals

Service: Oxford Journals
"Delivering Precision Medicine in Oncology Today and in Future―The Promise and Challenges of Personalised Cancer Medicine: a position paper by the European Society for Medical Oncology (ESMO)"
F. Ciardiello, D. Arnold, P. G. Casali, A. Cervantes, J.-Y. Douillard, A. Eggermont, A. Eniu, K. McGregor, S. Peters, M. Piccart, R. Popescu, E. Van Cutsem, C. Zielinski and R. Stahel


Comprehensive Cancer Center Vienna
Das Comprehensive Cancer Center (CCC) Wien der MedUni Wien und des AKH Wien vernetzt alle Berufsgruppen dieser beiden Institutionen, die Krebspatient:innen behandeln, Krebserkrankungen erforschen und in der Lehre bzw. der Ausbildung in diesem Bereich aktiv sind. (www.ccc.meduniwien.ac.at)


Koordinatoren

©Medizinische Universität Wien

Ao.Univ.Prof. Dr. Gerald Prager

Ao.Univ.Prof. Dr.med.univ. Leonhard Müllauer

Ao. Univ.Prof. Dr. Sebastian Schoppmann